Plädoyer für den Wunschzettel
Jede Gabe sei begrüßt.
Doch vor allen Dingen;
Das, worum du dich bemühst,
möge dir gelingen.
Wilhelm Busch hatte gut reden, denn die Bemühung ein schönes und vor allem passendes Geschenk zu finden reicht eben leider doch meist nicht. Sonst wären Tante Elses selbst gestrickte Pullover etwas modischer und die Begeisterung über den Gedichtband von Rilke würde ehrlicher ausfallen.
Was aber tun, wenn man wirklich nicht weiter weiß? Fragen – und auf einer Antwort bestehen, denn keine Wünsche sind der Horror, wenn man sich sehr schwer tut bei der Überlegung, was gut ankommen könnte.
Etwa im 19. Jh. bürgerte sich der Wunschzettel zu Weihnachten ein, mit dem Kinder des gehobenen Bürgertums ihre
Eltern als vermeintliche Überbringer der Weihnachtswünsche gegenüber dem Weihnachtsmann einsetzten.
Heutzutage sind Wunschzettel leider ein wenig aus der Mode gekommen. Sehr schade und völlig zu Unrecht, wie ich
finde. Denn nicht nur Kinder, sondern auch Partner könnten sich so vor ungeliebten Geschenken (zumindest ein wenig)
schützen.
Animieren Sie doch Ihre Familie mal wieder zum Wunschzettelschreiben. Vielleicht sogar gemeinschaftlich. Daraus kann
man einen schönen, stimmungsvollen Nachmittag machen und man kann gegebenenfalls sogar den ein oder anderen
unrealistischen Wunsch direkt abwehren. Denn wenn die Tochter gar nicht erst auf das ersehnte Pony hofft, kann sie
auch an Heiligabend nicht enttäuscht werden. Von den
PS4 Family Games kann
eventuell das eine oder andere auch als gemeinschaftlicher Familienwunsch aufgeschrieben werden und bei einem
unkonkreten Lego-Wunsch
kann man noch mal diskret nachfragen, um welches Lego Spiel oder Duplo Set es sich denn genau handelt. Auch ein
Bruder Spielzeugfahrzeug
kann genau differenziert werden, denn wenn es eigentlich der Bagger sein sollte, dann aber der Kran ausgewickelt
wird, ist der enttäuschte Flunsch des Sohnemannes vorprogrammiert. Puppenhaus und Ritterburg könnten gemalt, oder aus
Prospekten ausgeschnitten und auf den Wunschzettel geklebt werden. So erhält man mit Sicherheit auch die ein oder
andere Anregung, die man z.B. an Großeltern oder andere Familienmitglieder weiter geben kann.
Und wenn Sie schon dabei sind, schreiben Sie doch gleich auch einen Wunschzettel – natürlich nur so, damit die Kinder sehen, dass auch Sie Wünsche an den Weihnachtsmann haben – oder an Ihren Partner. ;-)
Ja und dann werden Wünsche wahr und Heiligabend zum festlichen Finale für alle